Nachruf. Ingolf Himmel

Unser Freund und Genosse Ingolf Himmel starb in der Nacht zum 7. Mai nach jahrelangem Ringen mit seiner Krankheit. Ingolf wurde nur 54 Jahre alt. Er arbeitete in der Industrie. Seine chronische Krankheit drängte ihn in den letzten Jahren seines Lebens in Erwerbslosigkeit und Hartz IV, da kein Kapitalist bereit war ihn zu beschäftigen. Dennoch resignierte Ingolf nie und kämpfte mutig und unerschrocken für die Sache der Arbeiterklasse.

Seit den Zeiten seiner Jugend war Ingolf ein überzeugter Kommunist, auch wenn er das nicht immer durch Mitgliedschaft in einer kommunistischen Organisation ausgedrückt hat. In den letzten Jahren seines Lebens hat er sich sehr gut in der Kommunistischen Initiative gefunden, die vollständig seiner Überzeugung entsprach und fand hier Genossen und Freunde.

Ingolf hatte einen unglaublichen Wissensdurst, war klassenbewusst und herzlich. Ersteres führte oft dazu, dass er anfing ein Buch zu lesen, noch bevor er das vorherige fertig gelesen hatte. Zweiteres sah man daran sehen, dass er nicht aufgab seine einstigen Genossen aus der Linkspartei, der er zeitweilig beitrat, über die Sache des Kommunismus aufzuklären. Letzteres machte ihn zu einem sehr angenehmen Gesprächspartner, auf den man sich auch zwischenmenschlich bei jeder Sitzung freute. Ein junger Genosse erinnert sich daran, wie gastfreundlich er in seiner Wohnung war und allen Anwesenden trotz Hartz IV am nächsten Morgen ein vielseitiges Frühstück servierte.

Ingolf war sehr willensstark. So hatte er es geschafft, obwohl er seit seiner Jugend geraucht hat, mit dem Rauchen aufzuhören. Es war sehr schade, dass er letztes Jahr um diese Zeit kurzfristig krank wurde und nicht mit uns zum Treptower Park nach Berlin fahren konnte, um den 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus zu feiern. Dort hätte er sich wie zu Hause gefühlt.

Ingolf war ein guter Freund, immer hilfsbereit, immer für die anderen Menschen da, er half gerne seinen Nachbarn und Freunden. Er konnte sehr gut zuhören, sein liebes, freundliches Wesen wurde von allen geliebt. Bei antifaschistischen Blockaden, in den Zeiten als seine Krankheit noch nicht so weit fortgeschritten war, stand er in der ersten Reihe von Angesicht zu Angesicht mit der Polizei. Mit Eifer verbreitete er kommunistische Propaganda-Materialien und arbeite fleißig und ehrlich bei der Kommunistischen Initiative.

Wir drücken seinen Hinterbliebenen unser Mitgefühl aus.

Danke für alles, Ingolf! Es war uns eine große Ehre, dich gekannt zu haben und wir werden unsere Sache weiter führen, nun auch dir zu Liebe! Wir werden dich nie vergessen, du lebst in unseren Herzen weiter. 

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