Die Prinzen von Saudi-Arabien und der “Bürgerkrieg in Syrien“

Auch die Geschäftspartner der NATO und Europäischen Union in Saudi-Arabien für “Freiheit“, “Demokratie“ und “Menschenrechte“?

Das Auswärtige Amt berichtet zu Saudi-Arabien: »Regierungsform: Absolute Monarchie auf religiöser Grundlage; Staatsoberhaupt und Regierungschef: König Abdallah bin Abdulaziz Al Saud (Titel: “Hüter der beiden Heiligen Stätten und König von Saudi-Arabien“); Außenminister: Prinz Saud al-Faisal bin Abdulaziz Al Saud; Parlament: Kein Parlament, aber Beratende Versammlung (“Majlis al-Shura“), inzwischen 150 Mitglieder, vom König ernannt; Regierungspartei: Keine (es existieren keine Parteien); Opposition: Im Inland keine, Auslandsopposition unter anderem in London. Gewerkschaften: Keine« (Vgl.) [1]

Der Spiegel am Montag: »Allein 100 Millionen Dollar seien den aufständischen Kämpfern für die kommenden drei Monate zugesagt worden« und nach »Angaben der “New York Times“ stammt das Geld zum größten Teil aus Saudi-Arabien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Saudi-Arabien tritt für die Bewaffnung der syrischen Opposition ein {…}« (Vgl.) [2]

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI):

»Aufgrund seines entschlossenen wirtschaftspolitischen Reformkurses ist es dem Königreich in den letzten Jahren zunehmend gelungen, seine Attraktivität für ausländische Unternehmen zu steigern. Laut Weltbank verfügt Saudi-Arabien bereits heute über das freundlichste Geschäftsklima der Region. – Die wirtschaftliche Öffnung sowie umfangreiche Investitionen in die strategische Diversifizierung der saudischen Wirtschaft eröffnen auch deutschen Unternehmen ausgezeichnete Geschäftsmöglichkeiten. Öl- und Gassektor, Petrochemie, Stahl- und Aluminiumwirtschaft sowie Energie- und Verkehrsinfrastruktur bilden nur einige der Investitionsschwerpunkte. – Der BDI unterstützt aktiv die Förderung der deutsch-saudischen Wirtschaftsbeziehungen. Informations- und Kommunikationsveranstaltungen sowie hochrangige Treffen von Wirtschaft und Politik, z. B. in Form der deutsch-saudischen Gemischten Wirtschaftskommission (GWK), werden genutzt, um über aktuelle Geschäftsmöglichkeiten zu berichten sowie wirtschaftspolitische Anliegen zu platzieren. Neben Fragen der Doppelbesteuerung stehen hier vor allem die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem Golfkooperationsrat (GCC) im Fokus, bei denen Saudi-Arabien eine Schlüsselrolle zukommt.« (Vgl. BDI:) [3]

Das Deutsche Programm der »Islamic Republik of Iran Broadcasting« (IRIB) berichtet:

»In Saudi Arabien sind Benachteiligungen normal. Während die durchschnittliche Armuts- und Arbeitslosenrate sehr hoch ist, führen die saudischen Prinzen ein luxuriöses Leben. Kürzlich gab es auf Twitter Enthüllungen über deren moralischen Verdorbenheiten und die finanzielle Korruption. Trotz Bemühungen von Riad, diese Skandale zu vertuschen, haben laut Statistiken mindestens 200 Tausend Bürger des Landes von diesen Missständen erfahren. –

Die größte offizielle Form der ungerechten Vermögensverteilung beginnt bei den Monatsgehältern für jedes Mitglied der Monarchenfamilie, welches es ohne jegliche Gegenleistung ihre Leben lang erhält. Dieses Gehalt beginnt bei 800 Dollar für das kleinste Mitglied und steigt bis zu einem Monatsgehalt von 200 Tausend bis 270 Tausend Dollar, wie es einer der Nachkommen des Abdul Asis ben Saud erhält. –

Die Kinder der Enkelkinder erhalten monatlich 13 Tausend Dollar, ganz abgesehen von den Geldern für Heirat und Palastbau. Außerdem erhalten einige Prinzen von den saudischen Banken Riesenkredite, die sie zum Teil nicht zurückzahlen. Daher verleihen die Banken nicht gerne an die Saudis Geld. Einige saudische Prinzen beschlagnahmen sogar Grundstücke der Bevölkerung und verkaufen sie teuer an die saudische Regierung zur Durchführung von staatlichen Bauprojekten. Deshalb ziehen viele Normalreiche [?] und Geschäftsleute aus Saudi Arabien eine Investition außerhalb der Grenzen ihres Lands vor, denn sie befürchten die Prinzen könnten ihre Eigentümer beschlagnahmen. Die Mitglieder der Saudischen Dynastie sind dafür bekannt, dass sie die Gelder der Bürger verschwenden. –

{…}

Aufgrund offizieller Statistiken haben 65 Prozent der saudischen Bürger keine eigene Wohnung und müssen zur Miete oder bei Verwandten oder Bekannten wohnen.- {…} – Die Bevölkerungsmenge dieses Landes beträgt ohne ansässige Ausländer mitzuzählen nicht mehr als 16 Millionen. Davon leben 22 Prozent, d.h. 3,25 Millionen Bürger unter der Armutsgrenze. [Vgl. Korrektur mit Quelle]

Riad verdient jährlich Hunderte Milliarden Dollar an seinem Erdöl aber die Bevölkerung bekommt nur 10 Prozent davon ab, das andere Geld verschwenden saudische Prinzen in westlichen Ländern.

Heute gehören die Bettler zum Stadtbild von Mekka. In ihren Gesichtern steht Resignation und Armut geschrieben. Sie leben in einem land, welches mit Öleinnahmen eines der reichsten Staaten der Welt ist. Die Zeitung Al Riad, die in Saudi-Arabien erscheint, schrieb dazu: „Wenn man (die Bettler) fragt, warum sie sich nicht mit den Verantwortungsträgern in Verbindung setzen und diese um Hilfe hinsichtlich Unterkunft, Nahrung, Kleidung und Arbeit bitten, antworten sie nur mit einem Satz: ‘Lass mich in Frieden, ich will schlafen.’“ –

Wegen der großen Unfreiheit in Saudi-Arabien, schweigen die Bedürftigen. Insbesondere in den wichtigen Städten des Landes wie Mekka und Medina hat es wegen der Androhungen und Unterdrückung noch keine Demonstrationen gegeben. Darüber ist in dem Internatportal Arab Times zu lesen: Während das Volk in Saudi Arabien an Armut und Elend stirbt und seinen Hunger nicht stillen kann, bestehen die Türklinken der Paläste des Monarchen, seiner Brüder und der saudischen Prinzen aus reinem Gold und sind edelsteinbesetzt. {…}« (Vgl. IRIB:) [4]

Quelle: [1] Auswärtiges Amt – Saudi-Arabien

http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laenderinfos(01-Laender/SaudiArabien.html

[2] Spiegel-Online, 02.04.2012: »Bürgerkrieg in Syrien: Assad-Gegner erwarten 100 Millionen Dollar aus den Golf-Staaten«

[3] BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. – Saudi-Arabien

http://www.bdi.eu/Saudi-Arabien.htm

[4] IRIB – Iran German Radio, 07. März 2012:

»Volkserhebungen für Menschenrechte in Saudi Arabien«

http://german.irib.ir/analysen/beitraege/item/203550-volkserhebungen-für-menschenrechte-in-saudi-arabien-2

02.04.2012, Reinhold Schramm

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