2015 – ein kleiner proletarischer Rückblick

Es war nicht nur ein Jahr der imperialistischen Offensive in Form von offenen und verdeckten Kriegen. Auch die Arbeiterklasse in der BRD war wieder aktiv wie lange nicht, sei es bei Amazon, bei der Bahn, bei der Post, bei den KITA etc.

 

Die menschliche Arbeitskraft ist im Kapitalismus die einzige Ware, die mehr Wert schaffen kann, wie sie zur Reproduktion ihrer selbst benötigt, den so genannten Mehrwert.

 

Das heißt ein Arbeiter erzeugt beispielsweise Waren im Wert von 200 Euro, bekommt aber nur 50 Euro Lohn, den Rest eignet sich der Kapitalist selbst an. Das Mehrprodukt selbst ist hierbei nicht das Übel, sondern allein die private Aneignung durch den Kapitalisten. Auch in der sozialistischen Gesellschaft wird es ein Mehrprodukt geben, nur gibt es keinen Kapitalisten mehr, der es sich aneignet. Stattdessen erhält der Arbeiter seinen Anteil nach Leistung und den Rest erhält die Gesellschaft, also auch die Arbeiter.

 

Würde nun der Kapitalist dem Arbeiter von den geschaffenen Waren im Wert von 200 Euro exakt diese 200 Euro geben, so hätte er keinen Grund die Arbeitskraft auszubeuten. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass es keinen “gerechten Lohn” im Kapitalismus geben kann. Die Ausbeutung des Arbeiters ist die alleinige Existenzbedingung für den Kapitalisten.

 

Der Kapitalist ist beständig bestrebt seine Profite zu erhöhen und deswegen muss er den Anteil der Löhne drücken, damit für ihn selbst mehr herausspringt.

 

Um den Extraprofit (das ist der Profit, der im Ringen der Kapitalisten mit anderen Kapitalisten entsteht) zu erhöhen muss er außerdem beständig variables Kapital (Zahl der Arbeiter) überflüssig machen. Jedoch erhöht sich dadurch das konstante Kapital (die Maschinerie). Dies führt zum tendenziellen Fall der Profitrate.  Dies ist ein massiver Widerspruch. Einerseits kann nur variables Kapital, also die menschliche Arbeitskraft, mehr Wert erzeugen, als der Kapitalist für sie bezahlen muss, andererseits wirkt der Kapitalist daraufhin, möglichst viele Arbeitskräfte herauszudrängen, sodass letztlich der Maschinenanteil steigt und die Arbeit von immer weniger Arbeitern erledigt wird. Das sind aber auch immer weniger Arbeiter, aus denen der Kapitalist den Mehrwert herauspressen kann.

 

Um dem entgegenzuwirken muss er noch weiter Löhne drücken, die Sozialleistungen senken die Arbeitszeit erhöhen. Außerdem wird der ungleiche Handel mit schwächeren Ländern wie dem Trikont verschärft. Das funktioniert so, dass Waren und Kapital (also etwa Fabrikanlagen), die hier mit wenigen Arbeitsstunden hergestellt werden können in Länder exportiert werden, wo die Arbeitsproduktivität noch nicht so weit fortgeschritten ist. So wird etwa die einheimische Industrie in afrikanischen Ländern am Boden gehalten. Eigene Industrien können dort dann gar nicht erst aufgebaut werden, weil Europa seinen Überschuss in afrikanische Länder exportiert, der dort dann zu Preisen verkauft wird, die sich die einheimische Industrie nicht leisten kann.

 

Es werden neue Absatzmärkte erobert. Eine Sozialpartnerschaft kann es nicht geben, wie sie die Spitzen der Gewerkschaften, die SPD und tendenziell die Partei die Linke fordern, denn das Verhältnis zwischen Kapital und Arbeit ist zutiefst antagonistisch, feindlich!

 

Wir Als Proletarier werden in den Kriegen des Kapitals verheizt, nicht die Kapitalisten. Um die Überproduktion zu beseitigen, muss der Kapitalismus alte Produktivkräfte vernichten und neue Märkte erobern. Dies geschieht mittels Kriegen in Jugoslawien, Irak, Libyen, Syrien und in der Ukraine. Diese Kriege werden geführt, damit diese Ausbeutungsmaschinerie weiter am Leben gehalten werden kann.

 

Die KI unterstützt jeden gewerkschaftlichen Kampf gegen das Kapital, auch wenn die Spitzen der Gewerkschaften von Sozialdemokraten geführt sind und sie unweigerlich kein Interesse an einem revolutionären Kampf gegen das Kapital haben.

 

Dennoch unterstützen wir alles, das die Arbeiterklasse in den Kampf gegen die Kapitalisten führt. Nur so kann ein Gefühl für den gemeinsamen Kampf entstehen. Wir als Proletarier haben ein Interesse an besserer Bezahlung und mehr Freizeit. Im gewerkschaftlichen Kampf entsteht das Bewusstsein, dass diese berechtigten Interessen niemals freiwillig von den Kapitalisten gegeben werden. Die Vereinigung der Arbeiterklasse ist die Grundlage für alle höheren Kampfformen zur Beseitigung des Kapitalismus. Wir werden uns gegen alle Formen des Rassismus und Nationalismus. Beides sind künstliche Schranken, die die Bourgeoisie benutzt, um die gemeinsamen Interessen aller Proletarier gegeneinander auszuspielen. Wir sprechen somit allen Unterdrückten unsere Solidarität aus, auch jenen die durch die imperialistischen Kriege zur Flucht nach Europa gezwungen wurden oder deren Länder durch den ungleichen Handel in den Ruin getrieben wurden.

 

Wir wünschen allen ein kämpferisches Jahr 2016.

 

Rotfront!

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