Zu den Ereignissen in Köln

 Die Ereignisse von Köln in der Silvesternacht 2015/2016 können keinen Proletarier kalt lassen: Hunderte von Anzeigen gingen ein wegen Diebstahls, sexueller Belästigung und einer Vergewaltigung. In den bürgerlichen Medien ist zeitgleich eine breite Hetze losgetreten worden gegen “nordafrikanische” Männer, die  angeblich nicht zu unserer Kultur passen. Dies zeigt einmal mehr den ganzen Rassismus, der von der Bourgeoisie gezielt gegen Migranten und den Islam geschürt wird.
 
Die KI lehnt dies scharf ab und stellt den gemeinsamen Kampf von Proletariern – egal welchen Geschlechts oder Nationalität – gegen die Bourgeoisie dagegen. Denn die Unterdrückung der Frau ist kein Merkmal, welches die muslimische Kultur und Gesellschaft betrifft. Es gibt sie vielmehr seit Anbeginn der Klassengesellschaft, als sich die Produktivkräfte und mit ihr die Produktionsverhältnisse weiterentwickelten. Die Besorgnis der Bourgeoisie über die Emanzipation der Frau ist hierbei reine Heuchelei angesichts ungleicher Entlohnung von Mann und Frau, zahlreicher Bordelle (auch in Köln!) und dem Umstand, dass die Vergewaltigung in der Ehe erst seit 1997 strafbar ist. Weitere Beispiele für die Unterdrückung der Frau ließen sich viele finden.
 

Heute leben wir im Kapitalismus/Imperialismus. Als zentrale Klassen stehen sich die Arbeiterklasse (das Proletariat) und die Kapitalistenklasse (die Bourgeoisie) gegenüber. Die Bourgeoisie hat kein Interesse an der Befreiung der Frau, dient diese doch als billige Arbeitskraft, der zugedacht ist, in der Ehe die Reproduktion der Ware Arbeitskraft zu sichern, so dass für deren Wiederherstellung der Kapitalist nichts zahlen muss.

Die jetzigen Ereignisse in Köln werden wieder einmal dazu genutzt, um gegen Migranten und Flüchtlinge zu hetzen; dies erfolgt in einer zugespitzten Situation, in der schon seit Monaten beinahe täglich ein Asylbewerberheim brennt.
Indem nun der Diskurs über die Taten der Silvesternacht ethnisiert wird, wird rassistisch gehetzt gegen Muslime und Flüchtlinge. Dies dient der Bourgeoisie zur Machterhaltung – sie profitiert davon, wenn Deutsche gegen “Ausländer”  kämpfen und sie gleichzeitig billige Arbeitskräfte wie die Flüchtlinge hat.

In dem Moment, da ich diese Zeilen schreibe, hat vermutlich die Terrorgruppe Daesh (IS/ISIS), hinter der die Imperialisten stehen, in Istanbul erneut einen Terroranschlag verübt. Zehn Menschen sind dabei gestorben. Doch ebenso wie Daesh wollen auch deutsche Faschisten Ausländer gegen Inländer und Muslime gegen “Ungläubige” hetzen. Auch hier profitiert der Imperialismus, u.a. der deutsche, indem er einen Vorwand bekommt, um mittels Krieg an begehrte Rohstoffe und Märkte zu kommen.

Selbst Revisionisten wie Jean Jaurès (1859-1914) müssen eingestehen:
“Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen.”
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